wildes wiederholen. material von unten

Die Erfahrungen des gemeinsamen widerständigen Lebens in der von jeder utopischen Zukunft gelösten Gegenwärtigkeit der späten DDR harren noch immer einer differenzierten Bearbeitung. Ihre Spuren sind in der Erinnerung der damals Involvierten und in zahlreichen Dokumenten und Materialien in Archiven und Sammlungen aufgehoben. Dieses Buch ist das Ergebnis eines vielstimmigen und transdisziplinären Arbeitsprozesses von Künstler*innen, Autor*innen, Forscher*innen, Kurator*innen, Archivar*innen, Aktivist*innen und weiteren Gesprächspartner*innen im Archiv der DDR-Opposition. Die dort gesammelten Materialien zeichnen ein komplexes Bild individueller und kollektiver Lebenswelten und dokumentieren (Gegen)Entwürfe ökologischer, feministischer und radikal demokratischer Bewegungen von Unten, die sich entlang des Versprechens wie des Scheiterns des Staatssozialismus ausformten.

wildes wiederholen geht der Aktualität dieser wenig gehörten Geschichten nach, um sie mit Begriffen und Praktiken des Politischen heute in Dialog zu setzen. Das Buch versammelt künstlerische und politische Zugänge zu Archiv und Erinnerung aus kritisch-postsozialistischen, queer*feministischen, linken, Schwarzen, postmigrantischen und intersektionalen Perspektiven. Die Positionen, aus denen heraus Geschichte erlebt, begehrt und erzählt wird – ihre Situiertheit in Körpern, Sprachen und Ökologien – sind Teil jeder Erzählung.

District * Schule ohne Zentrum ist ein queer-feministisches Kunst- und Kulturzentrum in Berlin. Seit 2009 arbeiten wir als Entwicklungs- und Reflexionsstätte für künstlerische Forschung und Praxis, kritische Bildungsarbeit, trans*disziplinäres kulturelles Arbeiten und emanzipatorische Wissens- und Theoriebildung. Unsere Arbeit lebt von kollaborativen Formaten und basiert auf der trans*lokalen Verbundenheit und Solidarität verschiedener Akteur*innen und Initiativen, Communities und Ökologien.

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wildes wiederholen

Dissidente Geschichten zwischen DDR und pOstdeutschland #1

Design by Elsa Westreicher

Published by District*School without center and Archive Books

Softcover, German, 368 pages
ISBN 978-3-948212-27-8

‘Dieses Nicht-Existente, kein Gegenüber zu haben, keinen Maßstab, kein Bild, kann teilweise ganz anders zum Wahnsinnigwerden führen, ja, zu einem ins Nichts hineinleben.’

Samirah Kenawi

Hier können Sie einem Gespräch zwischen Michele Horrigan, Suza Husse, Emma Wolf-Haugh, Sean Lynch und Lívia Páldi lauschen, in dem es um die verschiedenen Gesichtspunkte bei der Arbeit mit Archiven und oft übergangenen, marginalisierten Geschichten geht. Die Referentinnen sind eingeladen, Texte aus der Publikation wild recuperations aus der Perspektive ihrer eigenen Praxis und Forschung als Künstlerinnen, Kuratorinnen und Autorinnen zu reflektieren.

Eine Koproduktion von Project Arts Center und Askeaton Contemporary Arts

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